SEBASTIAN LÜTGERT

a-clip 2003: Burn Hollywood Burn

a-clip 2003: Burn Hollywood Burn

Die Entdeckung, dass man Informationen in Bildern verstecken kann, und damit die Entwicklung eines sicheren Enkodierungsverfahren, hat die österreichische Schauspielerin Hedy Lamarr auch in wissenschaftlichen Kreisen berühmt gemacht. Die Weiterführung dieses Gedankens zeigt, dass sich in den Datenmengen, zu denen Literatur, Bilder, Filme und Gespräche geworden sind, auch alle anderen Datenmengen verstecken lassen, deren enkodierte Inhalte nicht weitergegeben werden sollen.

Sebastian Lütgert, der durch seine Kriminalisierung im Zuge der Publikation von zwei Adorno-Texten in den Fokus der immer heftiger ausgetragenen Diskussion um die Rechte an kulturellen Produkten geraten ist, enkodiert und dekodiert Text. Er baut sinnvolle Datenmengen in andere sinnvolle Datenmengen ein und produziert aus diesen wiederum Filme, Bilder oder Programme, deren Autor er ist, auch wenn sie Trägermaterial für die Texte, Bilder oder Filme sind, die er zur Produktion oder zur Konzeption seiner eigenen Arbeit benötigt. Dabei darf er nur seine eigene Arbeit publizieren; die Materialien, die die eigentlichen Quellen sind, nicht, da sie von Verwertungsagenturen geschützt sind. Die Filme und Bilder von Sebastian Lütgert, die mit Hilfe der Datenmengen entstehen, sind wiederum kulturelle Produkte, die durch ihn geschützt werden könnten. Sie visualisieren dadurch das einfache Verfahren, das jeder anwendet, der einen neuen Text schreibt und zuvor schon einmal ein Buch gelesen hat.

Sebastian Lütgert – Robert Luxemburg – geboren 1972, lebt in Berlin. Er forscht, programmiert und publiziert zum Thema Geistiges Eigentum und arbeitet an der visuellen Umsetzung dieses Themas in Ausstellungen und im Internet.


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