SEAN SNYDER

Bild 1/2 (vlnr): Koza, Okinawa City
(Outside Kadena Air Base), 2004
Bild 3/4 (vlnr): Solidarity Architecture and
Kenzo Tange's urban planning of Skopje, 2004


Sean Snyder stellt Visualisierungen von eigenartigen, oft historischen Zusammentreffen von gesellschaftlicher Befindlichkeit mit der gebauten Umwelt her. Dabei sieht er die gebaute Umwelt selbst nicht bloß als Visualisierung oder Dokument des Gesellschaftlichen an, sondern zum einen als Sprache oder Ausdrucksform, zum anderen als Materie, die eine andere als die erwünschte Wirklichkeit herstellt.

Das Material, das er für seine Visualisierungen heranzieht, ist auf die eine oder andere Weise öffentlich zugänglich. Es gibt also die Möglichkeit eines Zugriffs auf die Dokumente verschiedenster territorialisierter gesellschaftlicher Widersprüche, wie die militärischen Sperrzonen, die Gated Communities, die Präliminarien des Kalten Kriegs zunächst zurückstellenden, aber dadurch zementierenden Vorstellungen internationaler Solidarität (wie am Beispiel des Wiederaufbaus von Skopje gezeigt). Das Veröffentlichen von Material und Quellen heißt aber nicht, dass an Macht gebundene Entscheidungen oder die Teilhabe an der Macht offengelegt werden. Ein Schwerpunkt der Arbeit von Sean Snyder scheint in der Untersuchung des Verhältnisses zwischen dem Recht auf ein gemeinsames Eigentum an Information und eben jener Nicht-Teilhabe an der Macht zu liegen.

Sean Snyder, geboren 1973, lebt in Berlin. Er arbeitet mit verschiedenen Medien und analysiert dabei Aspekte des baulichen Umfelds und der Architektur als repräsentative Symbole kultureller, medialer und wirtschaftlicher Prozesse.


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